Freitag, 18. November 2011

- 71 - Einhundertviert Zeilen

Es ist ein Lied welches mir nicht mehr aus dem Kopfe geht, ein Lied was mich zu Tränen rührt,
Welches mich am Leben hält und mir doch die Lungen verschnürt.
Aus einzelnen Tränen werden große Tropfen, aus den großen Tropfen ein ganzes Meer,
Ich höre gespannt der leisen Melodie, das Atmen fällt mir schwer.


Mein Herzschlag ist voll im Takt, jeden Augenblick hört es auf zu schlagen,
Ich muss jeden einzelnen Ton mit meinen Ohren hören, nicht einmal das Atmen dafür wagen.
Mir wird schwarz vor Augen, ich falle schwerelos,
Ich hör das Lied doch was mach ich bloß.


Ich atme auf, ich tauche in salzigen Tränen hinab,
Ich bekomme keine Luft, denn sie ist mir so knapp.
Was mach ich bloß, was mach ich bloß?
Ich werde versinken und lass einfach los.


Ich gehe einen langen Pfad entlang wo Seerosen ihre blühte tragen,
Nur ein Gedanke reicht dazu, ohne dass ich etwas sage.
Ich trage es in mir schon von Anfang an,
Ich suchte Jahrzehnte, Jahrhunderte, und kam nie an sie ran.


Es steckte tief in mir ohne es suchend zu erkennen,
Es ließ sich von der ersten Sekunde bei seinen Namen nennen.
Es ist das Lied, ja das eine Lied,
Durch das einfach alles geschieht.


Es ist in meinem Herzen, in ihrem und in deinem,
Wir hören es gemeinsam wir sehen es in seinem.
Ich höre nicht auf diese Stunden zu genießen,
Runter in dem salzigen Meer zu fließen.


Meine Glieder zu entspannen und mich treiben zu lassen,
Ohne nach festen Dingen zu fassen.
Wozu brauche ich Materie um leben zu müssen,
Reicht nicht der Gedanke dich zu küssen?


Vielleicht in einem Tag, in einem Monat oder gar einem Jahr,
Und trotzdem ist es für mich wahr.
Selbst wenn ich es nur denke so fühle ich es doch tief in mir drin,
Spüre die Wahrheit und ihren Sinn.


Dieses eine Lied, ja das Lied welches nie verstummen würd,
Welches in dein, ihr und mein Herz gehört.
Ich habe mein Leben mit der Zukunft verschwendet, anstatt es jetzt zu Leben,
Meiner Zukunft gar einen richtigen Untergrund zu geben.


Ich öffne meine Augen im tiefen und dunklen salzigen Meer meiner Tränen,
Ich möchte einfach keine weiteren Namen erwähnen.
Ist es nicht Zeit einfach dem Atem ziehen zu lassen,
Ohne andere Menschen oder Dinge zu hassen.


Einfach leben und leben gewähren,
Ohne das Leben eines anderen zu erschweren.
Und egal ob ich nie mehr Atmen werde,
Ich werde eins mit der Erde.


Einem ewigen Kreislauf zu denen meine Tränen gehören,
Mein Leib meine Seele, Gefühle die wir aufbeschwören.
Nur Mut lass dich einfach mit dem Strom in eine andere Welt und andere Sichten lenken,
Einen Tag des richtigen Lebens schenken.


Vielleicht ist es die Atemlosigkeit, die dem Atem erst seine Notwendigkeit verleiht,
Träne für Träne die im Winter wie Schnee von meinem Gesichte schneit.
Und wenn diese Kälte so sehr an meinem Leibe zerrt,
Ich hab es getan, daran ist nichts verkehrt.


Aufrichtiges Lieben ist mein erster Schritt in eine neue Welt,
In der so vieles auf mich wartet, etwas auf mich hält.
Seerosen die blühen nur weil ich daran denke, und ein Schnee der schmilzt weil ich es so will,
Liebe, Küsse, mein Atem geht so still.


Es ist noch lang nicht vorbei denn es fängt doch gerade einmal an,
Ich bekenne mich meiner Schuld, das macht mich zu einem Mann.
Ich sehe Fehler ein die einstig passierten, lasse los von all dem Schmerz,
Öffne es für andere Dinge, ja ich öffne mein Herz.


Aufrichtigkeit, ist auch mein zweiter, dritter... und mein aller letzter Schritt,
Worte die von meinen Lippen, wie eine Träne von meinem Gesichte glitt.
Ich bereue keinen einzigen Tag in meinem Leben, so verworren und geschunden,
Wir Leben weiter selbst wenn wir uns verwunden.


Wir stehen auf und gehen einfach immer weiter,
Das Leben wird doch wieder heiter?
Ich geb nicht auf egal was auch noch geschehen mag,
Egal was ich tu und was ich sag.


Es ist meine endlose Geschichte, die doch ein Ende finden muss,
Endlose Zeilen und der Gedanke an einen abschließenden Kuss.
Rote Lippen und ein Lied welches ich niemals vergessen kann,
Weil mein Herzschlag und mein Atem von vorne begann.


Ich werde es niemals vergessen was mich so tief berührte,
Ein Lied, Lippen und was mich sonst so verführte.
Ob es eine schöne Frau oder einfach nur das Leben dort draußen ist,
Dinge die mein Herz so sehr vermisst.


Ich geb nicht auf und werde ohne Schuld auf meinen Schultern weitergehen,
Werde das jetzt Leben und später in meine Zukunft sehen.
Und wenn die Seerosen eben nicht mehr durch Gedanken erblühen,
Dann werde ich mich erneut bemühen.


Bis das Meer aus Tränen, kein Meer aus Trauer ist,
Bis es ein glückliches lebendiges Wesen wird, so wie du es bist.
Dann trage ich keine mehr von diesen Gewichten,
Kann berichten von meinem schönen Leben.


Von einhundert und noch etlichen weiteren Zeilen,
Dinge muss ich einfach mit Anderen teilen.
Sonst explodiert mein Herz und reißt jeden Tag mit sich weg,
Tiefste Geheimnisse werden enthüllt, bleiben nicht mehr in ihrem Versteck.


Es muss vielleicht geschehen um offen über alles reden zu können,
Damit wir einander auch mal Freude gönnen.
Dass nicht Tränen unsere Leben bestimmen,
Dass wir nicht wieder diese schweren und steilen Mauern erklimmen.


Dass wir uns geradewegs auf unser Leben entgegen bewegen,
Und die Hoffnungen und Träume in unsere eigenen Hände legen
Nicht andere entscheiden lassen was wir als nächstes tun,
Nur damit wir alleine und einsam ruhen


Wir müssen selbst die ersten Steine ins Rollen bringen,
Uns ins wahre Leben stoßen, damit die Lieder immer wieder erklingen
Hundert Zeilen über meine Schritte und das was ich Tat,
Liegen auf meiner Zunge bitter und doch so Zart.


Hundert und vier Zeilen schrieb ich noch mehr,
Es mag vielleicht bitter sein doch ist es wirklich so endlos schwer?
Vielleicht ist der Gedanke an deine blühenden Seerosen etwas was ich vom Herzen begrüß?
Und der Gedanke an deine Lippen und diesen Kuss. Bittersüß?

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