Montag, 28. Mai 2012

- 331 - Am gefrorenen See

Erinnerst du dich an die Zeit in der wir noch Kinder waren,
So schnell vergingen wir und wurden älter in diesen Jahren.
Wir saßen damals zusammen an diesem See,
Er war zugefroren, überall lag der weiße Schnee.

Es war eine schöne Zeit, wir verbrachten viele Stunden,
Wir waren Freunde, wir waren Geliebte, nein wir waren verbunden.
Unsere Herzen schlugen im selben Takt, sie waren auf einander eingestellt,
Und mit einem Mal zerbrach unsere sorglose Welt.

Deine Eltern ließen sich scheiden und du solltest mit deinem Vater gehen,
Du warst so jung und konntest es einfach nicht verstehen.
Du wolltest bleiben doch man zwang dich  wegzuschauen,
Alles war weg, deine Freunde, deine Liebe, dein Vertrauen.

Wir versprachen uns wir würden uns wiedersehen,
Und wir würden dann gemeinsam zu diesem See im Winter gehen.
Es gingen Jahre verloren bis wir einander sahen,
Wir verstanden uns super, obwohl wir keine Kinder mehr waren.

Die Jahre zogen ins Land und war trafen uns so oft im Leben,
Den ersten Kuss, die ersten Tränen und mehr hätte ich dir gegeben.
Wir wollten uns dort am See wiedersehen,
Doch standest dort nicht du, so viele mussten damals dort an dieser Stelle stehen.

Das Eis war eingebrochen und alle waren voller Trauer,
Doch ich suchte dich, mein Herz schlug immer schneller, voller Tränen wurd ich sauer.
Eintausend Menschen auf einem Haufen doch nur du warst nicht mehr da,
Und mit einem Herzschlag, da wurde mir klar.

All die Tränen die flossen, all die traurigen Gesichter,
Kinder und Chöre hielten ihre Gedichter.
Nur ich stand dort mit einem Strauß deiner liebsten Blumen Nelken,
Und mit einem Mal, wollten sie alle in meiner Hand verwelken.

Ich ging näher an das Ufer, alle wollten mich davon retten,
Doch mit einem Mal lösten sich all meine Ketten.
Ich kniete mich nieder und konnte meine Tränen nicht mehr verschließen,
Ich legte deine Nelken ins aufgebrochene Wasser und ließ sie fließen.

Sie wollten mich halten, doch es gab keinen Halt,
Ich sprang hinein und um mich wurde alles kalt.
Als ich erwachte kam meine Mutter auf mich zu,
Voller Tränen in den Augen verlor sie ihre ruh.

Man hat sie nie mehr gesehen, ihr Körper war entschwunden,
Und mit ihr kam die Leere und mein Herz ist mit ihr verschwunden.
Nun stehe ich an deinem Grab und erzähl dir diese Dinge,
Während ich darauf hoffe das ich für dich bis zum Ende glücklich klinge.

Und so wie mein Herz, bist auch du am gefrorenen See geblieben.

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