Dienstag, 4. September 2012

- 442 - Eingesperrt

Kennt ihr diese unangenehme Stille in eurer Wohnung oder eurem Zimmer?
Ihr blickt euch um und alles was ihr vielleicht hört ist das leise langsame Ticken eurer Uhr.
Die Fenster sind zu, kein Licht scheint rein und ihr sitzt im Dunkeln,
Nachdenklich, teilweise geborgen und doch so verloren.


Verloren obwohl ihr euch so nicht fühlen solltet,
Obwohl es keinen Grund dafür gibt, oder doch?
Ihr fang euch an zu fragen was nicht stimmt,
Ob etwas nicht stimmen könntet und ihr sucht einen Grund dafür.


Unerklärlich, unergründlich, und leise tickt die Uhr in eurem Zimmer,
Ganz alleine, nur die Gedanken und du.
Niemand der dich hört wenn du rufst,
Niemand der dich sieht wenn du gesehen werden willst.


Du gehst auf und ab, ab und auf,
Hoch und runter, runter und hoch.
Immer und immer wieder ohne Sinn und ohne Verstand,
Denn weder Verstand noch Sinn sind dir eine Hilfe.


Und du versucht dir einzureden nicht zu weinen,
Halte deine Tränen zurück.
Zurück von dem was dich so schwächt,
Von dem was dich so schmerzt.


Nichts wird mehr so sein wie es einmal war,
Und ihr sitzt dann einfach in eurem Zimmer,
Still und stumm, still und stumm..
Kein Wort wird verloren.


Und das obwohl ihr euch so endlos verloren fühlt,
Verloren wo man sich nicht verloren fühlen kann.
Mitten in dem dunklen Zimmer wo kein Licht hineinscheint,
Denn deine Fenster sind versperrt, die Kerzen sind längst ausgebrannt.


Du könntest den Schritt in Richtung Freiheit tun,
Du könntest das Zimmer einfach verlassen und gehen.
Wo man dich sieht,
Wo man dich hört.


Doch mit der Zeit die du da saßt,
Eingesperrt in diesem Zimmer, wo nur die Uhr noch tickt.
Da bemerkst du was dir fehlt,
Du rüttelst an der Tür, du versuchst sie zu öffnen.


Sie ist verschlossen, und der Schlüssel ist fort,
Verschwunden, verloren.
Verloren was nicht verloren gehen sollte,
Und doch tat es dies.


Du schreist und hämmerst gegen die Tür,
Immer und immer wieder.
Du schlägst und schlägst,
Endlich weißt du was dir fehlt.


Langsam sackst du zusammen,
Mit dem Rücken gegen die Tür gelehnt.
Die Uhr tickt und tickt und tickt,
Das einzige Geräusch in der dunklen Leere.


Und was dir fehlt, was dir so lange schon fehlt,
Was dir nicht auffiel bis zu jener Stunde.
Als du an die Tür hämmertest und schlugst,
Dir fehlt der Schlag deines Herzens.


Dein Herzschlag.

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